• Abundio Yamá, Sabino Pech Angulo, Alberto Cruz Peraza. Fotos © Serge Barbeau
    Abundio Yamá, Sabino Pech Angulo, Alberto Cruz Peraza. Fotos © Serge Barbeau
  • Higinio Kauil Pat, 83 Jahre, Gemeinde Tepich, Quintana Roo. Fotos von Serge Barbeau
    Higinio Kauil Pat, 83 Jahre, Gemeinde Tepich, Quintana Roo. Fotos von Serge Barbeau

Últimos Testigos. Die letzte Rebellion der Maya in Yucatán. Fotografien von Serge Barbeau

München, Juni 2016. „Últimos Testigos. Die letzte Rebellion der Maya in Yucatán. Fotografien von Serge Barbeau“ lautet der Titel einer am 1. Juli 2016 beginnenden Sonderausstellung im Museum Fünf Kontinente. Sie fügt sich in den Rahmen des Dualen Jahres 2016/17, das im Zeichen des kulturellen Austausches von Mexiko und Deutschland steht. Während andere Ausstellungsprojekte vor allem die präkolumbische Kultur Mexikos fokussieren, konzentriert sich das Münchner Museum Fünf Kontinente auf eine Gruppe der heute letzten noch lebenden Nachfahren der Maya.

Serge Barbeau, ein seit vielen Jahren in Mexiko lebender kanadischer Fotograf, hat berührenden Porträts von der Würde dieser Menschen geschaffen und ihren Unabhängigkeitswillen dokumentiert.

Den politischen Hintergrund für das opulente Porträt-Projekt liefert der sogenannte Kastenkrieg, la Guerra de Castas. Er fand von 1847–1901 auf der Halbinsel Yucatán statt. Dabei handelte es sich um einen Unabhängigkeitskrieg der Maya-Bevölkerung gegen die „weiße“ Oberschicht, mit dem sie sich gegen hohe Abgaben, harte Zwangsarbeit, soziale Ungerechtigkeit und zunehmenden Landraub zur Wehr setzte. Diesen Krieg konnte sie nicht gewinnen. Die Nachfahren jener kämpferischen Maya spüren bis heute die Folgen dieser Auseinandersetzung, denn noch immer führen sie ein Leben voller wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Benachteiligung.

Persönliche Erzählungen der oft über 100 Jahre alten Porträtierten, die während des Fotografierens aufgezeichnet wurden, machen die tiefe Verwurzelung in einem Glauben sichtbar, in dem das geistige Erbe der Maya und christliche Religion miteinander verschmelzen. Immer wieder taucht in den Interviews die Frage auf, ob denn la Guerra de Castas nicht doch bis heute andauert. Der 105-jährige Anastasio Estrada May lebt in der Gemeinde Melchor Ocampo und bringt es auf den Punkt: „Als Leutnant Evaristo Sulub und sein Unteroffizier mit den Bundessoldaten in Xyatil kämpften, war ich ungefähr zwölf Jahre alt. Das war das letzte Mal, dass die Maya auf die Armee geschossen haben – bis jetzt...“

1. Juli 2016 bis 29. Januar 2017

Öffnungszeiten
Dienstag – Sonntag
9.30 – 17.30 Uhr


Eintritt

Erwachsene 6 €
Ermäßigt 5 €
freier Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre
Schulklassen: Schüler bis 15 Jahre haben ebenfalls freien Eintritt


Katalog
Parallel zur Ausstellung erscheint  das Buch Últimos Testigos. The Last Rebellion of the Maya
in Yucatán
<Englisch/Spanisch/Deutsch> (39,80 €)

Infomaterial
Flyer und Begleitprogramm können Sie hier als PDF herunterladen.

Weiterführende Texte zur Ausstellung als PDF können Sie hier herunterladen.