Die Ozeanien-Sammlung umfasst Zeremonial- und Alltagsgegenstände aus Melanesien, Mikronesien und Polynesien. Die frühesten Bestände stammen aus Polynesien und gelangten durch König Ludwig I. von Bayern zwischen 1821 und 1841 nach München. Einige dieser seltenen und begehrten Objekte gehen auf die Zeit von Captain James Cook zurück. Der Zeitpunkt ihrer Herstellung liegt möglicherweise sogar vor dem ersten Kontakt der Inselbewohner mit Europäern. Weitere verdankt das Museum der ersten russischen Weltumseglung zwischen 1804 und 1806 unter der Leitung von Adam Johann Krusenstern.
Die umfangreichsten Sammlungen wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 zusammengetragen. Sie stammen aus Melanesien und Mikronesien und wurden dem Museum von Ärzten wie Hans Beraz oder Christian Schneider, Seeleuten wie Karl Nauer und Joseph Hartl oder dem früheren Direktor des Museums Max Buchner übergeben. Gezielte wissenschaftliche Expeditionen wie die des Reichskolonialamtes unter Richard Thurnwald und Adolf Roesicke 1912/13 trugen seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts zur kontinuierlichen Erweiterung der Sammlungen bei.
In jüngster Zeit wurde die Sammlung zeitgenössischer Kunst durch Flechtarbeiten von in Auckland lebenden Bewohnern der Insel Niue, durch eine Serie von Kämmen des Siamani-Samoa-Zyklus des neuseeländischen Künstlers Michel Tuffery und durch Rindenbastmalereien der Ömie-Frauen aus Papua Neuguinea ergänzt.