Das Museum Fünf Kontinente freut sich, ausgewählte Gastkuratorinnen und -kuratoren aus aller Welt willkommen zu heißen. Als »Curator in Residence« arbeiten Vertretende indigener Gesellschaften, Kolleginnen und Kollegen sowie Künstlerinnen und Künstler gemeinsam mit uns an unseren Sammlungen sowie über deren Geschichte und soziokulturelle Kontexte. Zudem begleiten sie die Realisierung von Ausstellungs-, Publikations- oder Veranstaltungsprojekten. Darüber hinaus zeigen wir Vertretende von Herkunftsgesellschaften gerne die Sammlungen unserer Depots. Wir bitten um rechtzeitige Terminabsprache mit den Sammlungsleitenden.
Seit 2010 haben wir mit folgenden Gastkuratorinnen und -kuratoren zusammengearbeitet:
Silvana Teixeira
Nilza Silvana Nogueira Teixeira (*1968) aus Manaus/Brasilien untersuchte im Februar und März 2019 Gegenstände der Ticuna und Juri-Taboca aus West-Amazonien in den Sammlungen des Museum Fünf Kontinente. Silvana Teixeira ist Doktorandin an der Universidade Federal do Amazonas (PPGAS/UFAM) in Manaus und arbeitet zugleich als Gymnasiallehrerin. In München wird ihr Promotionsprojekt außerdem von Dr. Wolfgang Kapfhammer am Institut für Ethnologie der Ludwig-Maximilians-Universität betreut.
Im Fokus von Frau Teixeiras Untersuchungen stehen Masken und Maskengewänder, die Johann Baptist von Spix und Carl Friedrich Philipp von Martius zwischen 1817 und 1820 auf ihrer Amazonien Expedition gesammelt haben, sowie Gegenstände, die Ernst Josef Fittkau um 1962 in der selben Region erwarb. Daneben beherbergt das Museum auch einige Ticuna-Masken aus kleineren Sammlungen wie die von B. Malkin (1970), R.W. Richter (1960) und E.F. Hanke (vor 1959) sowie Fotografien von B. Malkin, die ebenfalls untersucht werden.
Frau Teixeira forscht in enger Kooperation mit dem von Ticuna geführten Museu Magüta in Benjamin Constant (Bundesstaat Amazonas, Brasilien). Detaillierte Informationen und Fotografien der Gegenstände finden so zu den Ticuna zurück, was zur Rekonstruktion der eigenen Geschichte beiträgt. Zugleich eröffnet dies dem Museum die Möglichkeit über Frau Teixeira, mit Nachfahren derjenigen Ticuna in Kontakt zu treten, von denen die Sammlungsgegenstände stammen. Durch die Unterstützung der Ticuna konnten bereits einige Objekte identifiziert werden, deren Kontext zuvor unklar war, was von großem Wert für beide Seiten ist.
Monisha Ahmed
Dr. Monisha Ahmed (*1965) besuchte das Museum Fünf Kontinente im Dezember 2018. Der Freundes- und Förderkreis des Museums leistete dazu einen entscheidenden Beitrag. Monisha Ahmed hat in Oxford studiert und forscht über die Kunsttraditionen und die materielle Kultur Ladakhs mit Schwerpunkt auf den textilen Traditionen des Landes. Sie ist Mitbegründerin und Leiterin der Ladakh Arts and Media Organisation (LAMO). Gemeinsam mit Dr. Michaela Appel untersuchte sie unsere Sammlung von Textilien aus Ladakh und Indien sowie historische Fotografien aus Ladakh von Otto und Friedrich Honigmann aus den Jahren 1911/12. So konnten beispielsweise besonders seltene Landschaftsfotos aus dem Nubra-Tal in Ladakh identifiziert werden. Frau Ahmed bedankte sich am Ende ihres Aufenthalts mit dem Vortrag »The Kashmir Shawl – Nomadic Livelihoods, Trade and Craftsmanship«. Hier gab sie eine profunde Einführung zu den geschichtlichen Hintergründen um die Entstehung der Kashmir-Schals. Die vielfältigen Verflechtungen zwischen Woll-Lieferanten, Händlern und Kunsthandwerkern erläuterte sie genau und machte das Publikum mit der komplexen Webindustrie Kashmirs vertraut.
Leonie Cheinmora, Leah Umbagai und Kim Doohan
Leonie Cheinmora (*1982), Leah Umbagai (*1974) und Dr. Kim Doohan (*1956) besuchten uns im November 2017 auf Einladung des Auswärtigen Amtes. Kim Doohan ist freiberufliche Ethnologin, die seit mehr als dreißig Jahren Feldforschungen mit australischen Aborigines durchgeführt hat. Leah Umbagai ist eine Worrorra-Frau aus dem nordwestlichen Kimberley. Sie arbeitet seit vielen Jahren mit jungen Mitgliedern der Wandjina Wunggurr-Gemeinschaft an Projekten der traditionellen Spracherhaltung und ist eine bekannte und aktive Künstlerin. Leonie Cheinmora ist eine Gaambera-Kwini-Frau aus Kalamburu. Als aktives Mitglied der Wunambal Gaambera Aboriginal Rangers ist sie außerordentlich kenntnisreich bezüglich der kulturellen Geographie des Landes und am Schutz der indigenen Felskunst beteiligt.
In den Sammlungen des Museums Fünf Kontinente befinden sich eine Reihe von Objekten, eine große Anzahl von Fotografien sowie Kopien von Felsbildern und dazugehörige Aufzeichnungen aus dem Kimberley im äußersten Norden Westaustraliens. Diese Bestände gehen auf zwei Forschungsreisen zurück, die der ehemalige Leiter des Museums, Andreas Lommel, in diesen Teil Australiens unternommen hat. Die erste Reise fand 1938/39 im Rahmen einer Expedition des damaligen Instituts für Kulturmorphologie in Frankfurt am Main statt. Die zweite unternahm Andreas Lommel zusammen mit seiner Frau Katharina in den Jahren 1954 und 1955. Alle diese ethnographischen Materialien stammen aus dem traditionellen Siedlungsgebiet der Aborigine-Gemeinschaft Wandjina Wunggurr, für die diese Gegenstände und Felsbilder eine besondere kulturelle Bedeutung besitzen. In Begleitung von Kim Doohan hatten Leonie Cheinmora und Leah Umbagai Gelegenheit diese Materialien zu sichten, die aus dem Gebiet ihrer Familien und aus der Zeit ihrer Großeltern stammen.
In einem abschließenden Vortag gaben sie anhand eines konkreten Beispiels, dem Ort Yooddooddoom an der Westküste des Kimberley, Einblicke in die Lebens- und Glaubenswelt der relevanten australischen Aborigine-Gruppen, aus deren Land die oben genannten Bestände stammen und die noch immer Teil ihrer Traditionen sind. Der Vortrag setzte sich auch mit einigen Aspekten der Geschichte der westlichen Interpretation und Repräsentation der Wandjina Wunggurr-Tradition auseinander. Nicht zuletzt widmete er sich der Frage, wie eine angemessene Zusammenarbeit zwischen den Aborigines und den Institutionen in Deutschland heute aussehen sollte.
Während ihres Aufenthaltes hatten unsere Gäste Gelegenheit, in Berlin die Baustelle des Humboldtforums und Orte der deutschen Erinnerungs- und Ausstellungskultur zu besuchen.
Visoth Chhay
Visoth Chhay (*1978) hat Archäologie und Erziehungswissenschaften studiert, im Nationalmuseum von Kambodscha gearbeitet und unterrichtet gegenwärtig an der Königlichen Universität der Schönen Künste in Phnom Penh. Seit 2014 ist er Direktor des Tuol-Sleng-Genozid-Museums in Phnom Penh, das aus dem ehemaligen Foltergefängnis »S-21« der Roten Khmer hervorgegangen ist. Anlässlich der Ausstellung Shaded Memories. Der Schatten über Kambodscha. Fotografien von Ann-Christine Woehrl haben wir Visoth Chhay mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes nach Deutschland eingeladen, nachdem er das Projekt von Ann-Christine Woehrl in seinem Museum unterstützt hatte. Er ist Mitkurator der Ausstellung Shaded Memories in München, die in Kooperation mit dem Museum Fünf Kontinente auch parallel im Tuol-Sleng-Genozid-Museum in Phnom Penh gezeigt wird. Während seines Aufenthaltes hatte Chhay Gelegenheit, in München und Berlin Gedenkstätten und Mahnmale totalitärer Herrschaft der deutschen Vergangenheit zu besuchen.
General José Isabel Sulub Cimá und Marcos A. Canté Canul
General José Isabel Sulub Cimá (*1936) lebt in der Gemeinde Dzulá bei Felipe Carillo Puerto in Yucatán/Mexiko und ist Vorsteher des Zeremonialzentrums »Sprechendes Kreuz«, eines zentralen Heiligtums der Cruzoob-Maya. Zusammen mit der Friedensnobelpreis-Trägerin Riguberta Menchú Tum und weiteren Maya-Würdenträgern initiierte er eine offizielle Partnerschaft der Maya Guatemalas und Mexikos. Sie hat sowohl kulturelle als auch ökonomischen Zielsetzungen.
Sulub Cimá gehört zu den Nachfahren jener Maya, die den letzten großen Aufstand in Yucatán, den so genannten Kastenkrieg (1847–1901), begannen. Anlässlich der Ausstellung Últimos Testigos. Die letzte Rebellion der Maya in Yucatán war er zusammen mit Marcos A. Canté Canul zu Gast im Museum Fünf Kontinente. Im Lateinamerika-Depot setzte er sich ausgiebig mit prähistorischen Gegenständen der Maya und ihrer Nachbarn auseinander. Bei zahlreichen Gegenständen sah er Parallelen zu solchen, die noch heute benutzt werden und konnte deren tiefere Bedeutung erklären. Er wies auch auf die Gefahr hin, die von den Kräften einiger Objekte ausgeht. Durch seine tiefe Kenntnis der eigenen Kultur konnte er uns wertvolles Wissen vermitteln.
Marcos A. Canté Canul (*1973) aus der Gemeinde Señor bei Felipe Carillo Puerto in Yucatán/Mexiko ist Vorsitzender der lokalen maya-eigenen Kooperative Xyaat, die mit mehreren Preisen für ihren sozialverträglichen Öko-Tourismus ausgezeichnet wurde. Das erwirtschaftete Geld kommt nicht nur den beteiligten Familien zugute, sondern fließt auch in Bildungsprojekte. Canté Canul besuchte das Museum Fünf Kontinente als Begleiter und Übersetzer für General José Isabel Sulub Cimá im Zuge der Ausstellung Últimos Testigos. Die letzte Rebellion der Maya in Yucatán und erwies sich selbst als profunder Kenner der eigenen Kultur und geschickter Mittler zwischen den Welten. Zusammen mit Sulub Cimá ergründete er die Bedeutung von Gegenständen in unseren Sammlungen und konnte wichtige Details ans Tageslicht fördern, beispielsweise zu den Darstellungen einer Schlangenzeremonie auf einer prähistorischen Maya-Keramik.
Héctor Vinent Carón
Héctor Vinent Carón (*1972) kommt aus Santiago de Cuba und gehört zu den großen Boxlegenden seines Landes. Der zweifache Olympiasieger (1992 Barcelona und 1996 Atlanta) und dreimalige Weltmeister (1993 Tampere, 1995 Berlin, 1997 Budapest) musste sich 1998 wegen einer Augenverletzung aus dem internationalen Boxsport zurückziehen. Heute gibt er sein Wissen und seine langjährige Erfahrung als Trainer an junge Talente in Havanna weiter.
Als Insider der kubanischen Boxszene und international renommierter Spitzensportler konnte er uns fachliches Hintergrundwissen und aktuelle Informationen zum Kontext unserer Ausstellung Boxing Cuba. Hommage an einen Sport liefern.
Darüber hinaus engagierte sich Herr Vinent Carón aktiv in unserem Geflüchteten-Projekt #Ankommen. Mit Professionalität und Charisma fungierte er als Trainer beim ausgebuchten Boxworkshop, zu dem wir Geflüchtete aus verschiedenen Betreuungseinrichtungen Münchens eingeladen hatten.
Ngaa Kitai Taria Pureariki
© courtesy Ngaa Kitai Taria Pureariki
Ngaa Kitai Taria Pureariki (*1971) stammt von der Insel Aitutaki, Cook Islands. Er studierte Ethnologie an der University of the South Pacific in Rarotonga und führte zusammen mit dem Archäologen Mark Eddowes Ausgrabungen auf Aitutaki durch. Ngaa Kitai Taria Pureariki hat es sich zur Aufgabe gemacht, die traditionelle Kultur der Cook-Inseln wieder ins Bewusstsein zu rufen und über die Grenzen des Archipels hinaus bekannt zu machen. Unsere seit 2010 bestehenden Kontakte zu ihm führten im Juni 2015 zu seinem ersten Besuch bei uns in München. Der gegenseitige Austausch über die Sammlung von den Cook-Inseln brachte beiden Seiten wichtige neue Erkenntnisse. Ngaa Kitai Taria Pureariki nahm in einer Zeremonie die rituelle Verbindung zur »mother of Aitutaki«, einer weiblichen Ahnenfigur unserer Sammlung, wieder auf. Darüber hinaus bot ihm sein Aufenthalt in Europa die Möglichkeit, gemeinsam mit unserer Ozeanien-Kuratorin Dr. Michaela Appel an wichtigen Pazifik-Tagungen und -Ausstellungseröffnungen in Madrid, London und Cambridge teilzunehmen.
Htein Lin
© Martin Lesanto Smith
Htein Lin (*1966), international renommierter Künstler aus Myanmar, begann seine Karriere als Komiker und Schauspieler. Aktuell konzentriert er sich auf Malerei, ersinnt und baut Installationen, ist Performance-Künstler. Daneben wirkt er als Schriftsteller, Poet, Kunst- und Gesellschaftskritiker.
Im Jahr 2007 wurden Arbeiten des ehemaligen politischen Gefangenen unter anderem bei der Biennale in Venedig gezeigt. Für unsere Ausstellung Myanmar. Von Pagoden, Longyis und Nat-Geistern schuf Htein Lin eine Installation aus 108 buddhistischen Almosenschalen, die neben einigen seiner Gemälde in der Ausstellung zu sehen ist. Unter dem Motto »I am not an artist. I am an artwork« präsentierte er im April 2015 in unserem Museum die performative lecture »Time is Life is Performance«.
Soleyman Hamkhiyal
Soleyman Hamkhiyal (*1985) lebt und arbeitet als Schullehrer in einem Dorf im Nordosten des Iran. Er schätzt und pflegt die Traditionen seiner turkmenischen Kultur. Dank seiner profunden Kenntnisse konnten 2015 im Rahmen unserer Ausstellung Töchter der Steppe, Söhne des Windes. Gold und Silber der Turkmenen unter anderem der Aufbau und die Einrichtung der Jurte, die den Mittelpunkt der Präsentation bildete, originalgetreu geleistet werden.
Thinn Thinn Aye
Thinn Thinn Aye (*1965) ist Kuratorin am Nationalmuseum und unterrichtet Museologie in Yangon, Myanmar. Mit ihrem reichen Wissen über ihr Land und dessen unterschiedliche Kulturen stand sie uns bereits im November und Dezember 2013 zur Vorbereitung unserer Ausstellung Myanmar. Von Pagoden, Longyis und Nat-Geistern in Yangon beratend zur Seite. 2014 folgte Thinn Thinn Aye unserer Einladung und befasste sich als Ko-Kuratorin zwei Monate lang intensiv sowohl mit den traditionellen Objekten unserer bedeutenden Birma-Sammlung von Christine und Lucian Scherman als auch mit der Einrichtung eines Marktstandes, der den Auftakt zur Ausstellung bildete. Als Buddhistin zeichnete sie für das korrekte Arrangement der der sakralen Bereiche der Ausstellung verantwortlich.
João Paulo Lima Barreto
João Paulo Lima Barreto (*1974) wuchs in São Gabriel da Cachoeira in Nordwest-Brasilien auf. Sein Großvater und auch sein Vater waren bzw. sind anerkannte Schamanen der Tukano. Nach seiner Schulausbildung bei den Salesianern arbeitete João Paulo Lima Barreto als Sozialarbeiter und engagierte sich für die politischen Belange von amazonischen Indigenen. Sein Studium der Sozialanthropologie schloss er 2013 an der Universidade Federal do Amazonas mit dem Fokus auf Inverse Ethnologie in Manaus ab. Im März 2014 besuchte João Paulo Tukano, wie er sich selbst nennt, unser Museum, um sich für seinen Aufsatz zur Publikation der Sammlung Fittkau, »Von der Leidenschaft zu Finden«, eingehend mit den Objekten vom Rio Negro zu befassen. Besonders zur kosmologischen Bedeutung von Alltags- und Ritualobjekten, die ihm aus seiner Lebenswirklichkeit vertraut sind, konnte er wertvolle Erkenntnisse vermitteln.
Michel Tuffery
© courtesy Michel Tuffery
Michel Tuffery (*1966), Neuseeländer samoanischer und Cook-Island-/tahitischer Abkunft, ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen pazifischen Künstler. In seinen Werken, denen immer eine intensive historische Recherche vorausgeht, kommentiert er auf meist kritische, oft auch humorvoll-überraschende Weise die kolonialen und postkolonialen Verflechtungen zwischen der westlichen Welt und der Südsee. Tufferys Werkzyklus »Siamani-Samoa« – Siamani ist das samoanische Wort für Deutschland – wurde unter anderem von einem Besuch in unserem Museum im Jahr 2010 inspiriert, bei dem er im Depot die filigran geschnitzten samoanischen Kämme in Augenschein nahm. Fasziniert von deren Motiven gestaltete Michel Tuffery verfremdete eigene Kämme, deren Vignetten Bezug zur deutsch-samoanischen Geschichte haben. Unser kontinuierlicher Austausch im Rahmen des Forschungsprojekts »From Samoa with Love? Samoa-Völkerschauen im Deutschen Kaiserreich. Eine Spurensuche« inspirierte ihn darüber hinaus zu einzelnen Motiven für seine Gemälde. Für unsere gleichnamige Ausstellung kuratierte er 2014 eine eigene Ausstellungseinheit mit diesen und anderen Werken aus seinem »Siamani-Samoa«-Zyklus.
Einige seiner Kunstwerke hat das Museum Fünf Kontinente erworben.
Akintunde Akinleye
Akintunde Akinleye (*1971) lebt in Lagos und gehört zu den international renommiertesten Dokumentarfotografen Afrikas. 2007 gewann er als erster Nigerianer den prestigeträchtigen World Press Photo Award. Seither ist er eine weltweit gefragter Vortragender und Seminarleiter bei wichtigen Tagungen zur Dokumentarfotografie.
2012 war Akintunde Akinleye Ko-Kurator unserer Ausstellung Letzte Ölung Nigerdelta – Das Drama der Erdölförderung in zeitgenössischen Fotografien.
Isi Kunath
© courtesy Isi Kunath
Isi Kunath (*1963) ist eine international bekannte deutsche Künstlerin und Fotografin. In den Jahren 2009 und 2010 setzte sich die heute in München lebende Künstlerin intensiv mit unserem Museum auseinander. Sie betrieb über mehrere Monate hinweg Feldforschung bei uns, oder, wie sie es formulierte, in einem „Land von 12.000 Quadratmetern, mit 53 Einwohnern und über 150.000 Schätzen«. Ihre Feldforschungsergebnisse mündeten 2010 in die Ausstellung A Strong Desire to See the World in unserem Haus, die Isi Kunath als »Konstruktion, Reflexion und Aufarbeitung einer erweiterten Vorstellung von (musealer) Wirklichkeit« verstand. Der gleichnamige Ausstellungskatalog ist als Feldforschungstagebuch zu betrachten.