• Historisches Marionettentheater, Sammlung Scherman

Myanmar. Von Pagoden, Longyis und Nat-Geistern

Im Jahr 1911 reiste Lucian Scherman, Direktor des Münchner Völkerkundemuseums, jetzt Museum Fünf Kontinente, zusammen mit seiner Frau Christine nach Burma, dem heutigen Myanmar. Die beiden legten eine weltweit einzigartige ethnographische Sammlung an, zu der mehr als 2300 Objekte, 1200 Fotografien, ausführliche Reisetagebücher und Tonaufnahmen zählen. Die schönsten und kostbarsten Stücke der Sammlung sind nun erstmals in einer herausragenden Präsentation zu sehen. Begleiten Sie uns auf den Spuren des Forscherpaares durch eines der faszinierendsten Länder Asiens: Sie begegnen den verschiedensten Volksgruppen und deren Lebensweise, gewinnen Einblicke in den myanmarischen Alltag, tauchen ein in religiöse Feste und staunen über einmalige Kunstwerke. Die Reise führt durch vielfältige Landschaften und eröffnet Ihnen den Zugang zu weitgehend Unbekanntem: Ob am lnle-See, Chindwin-Fluss oder in den weiten Bergregionen im Westen und Osten Myanmars – nur wenige Schritte entführen Sie in andere Welten.

Ausgangspunkt der »Reise« ist ein Marktplatz, wie überall in der Welt auch in Myanmar Treffpunkt für Menschen aus nah und fern, Umschlagplatz für Handelswaren aller Art und Nachrichtenbörse.

Bewegten sich Schermans seinerzeit noch »auf staubigen Straßen zu goldenen Pagoden«, so gelangen Sie sauberen Fußes zu den Höhepunkten der Ausstellung. Dazu zählt ein Marionettentheater, dessen Figuren nun nach hundert Jahren zu neuem Leben erweckt wurden.

Auch die neuesten Veränderungen des »Goldenen Landes« werden aufgezeigt und Sie können Zeuge der rasanten Entwicklungen Myanmars in den letzten Jahren werden. Wie verträgt sich eine schnellere, von wirtschaftlichen Zielsetzungen geprägte Lebensart mit der Spiritualität des Buddhismus in seiner speziell myanmarischen Ausformung? Wie lebendig ist der Glaube an die uralten Nat-Geister im neuen »Tigerstaat am Ayeyawady«? Sind die Naga immer noch ein »von Natur kampflustiges Volk«, wie es Christine und Lucian Scherman in ihrem Reisebericht in der Sprache ihrer Zeit ausdrückten?

Inspirierende Entdeckungen erwarten Sie im Ausstellungsbereich, der der zeitgenössischen Kunstszene Myanmars gewidmet ist. Werke von Künstlerinnen und Künstlern wie Nann Nann, Khin Zaw Latt, Zaw Win Pe oder Htein Lin belegen eindrucksvoll, wie fruchtbar der Boden des alten Burma, aber auch die politische Vergangenheit und Gegenwart des Landes für die Kunst des neuen Myanmar sind.

Übrigens: Dr. Michaela Appel hat zusammen mit der Hörspielautorin Kristina Dumas einen Audio-Beitrag zum Thema Myanmar aufgenommen. Sie können ihn hier anhören und herunterladen. Viel Vergnügen.

English version

Öffnungszeiten
Dienstag – Sonntag
9.30 – 17.30 Uhr


Eintritt

Erwachsene 5 €
Ermäßigt 4 €
Besuchende bis zum
vollendeten 18. Lebensjahr: frei
Schülerinnen und Schüler: frei 


Führungen
Öffentliche Führungen finden an vielen Sonntagen statt.
Beachten Sie dazu unseren Programmüberblick.


Infomaterial

Hörspiel: Myanmar. Wie Prunk und Marionetten nach Muenchen kamen.mp3

BR-Filmbeitrag »Stationen«: Eine Reise ohne Gepäck