Vortrag von Prof. Dr. Melanie Ulz, Universität Regensburg
Die Malerei des europäischen Orientalismus entwirft – insbesondere in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts – den Orient als zeit- und geschichtslosen Sehnsuchtsort. Die zahlreichen Bilder, die vorgeben ein türkisches Frauenbad zu zeigen, suggerieren dem westlichen (männlichen) Publikum dabei die Möglichkeit, einen heimlichen voyeuristischen Blick in eine verborgene Welt voller Sinnlichkeit und Luxus zu werfen. Doch wie sind diese stereotypen Vorstellungen überhaupt entstanden? Und welche Gegenentwürfe gibt es?
Melanie Ulz ist Kunsthistorikerin mit Forschungsschwerpunkten in der transkulturellen Kunstgeschichte des 18. bis 21. Jahrhunderts. Sie lehrt derzeit als Vertretungsprofessorin an der Universität Regensburg. Sie hat 2005 mit einer Arbeit über die französische Historienmalerei zu Napoleons Ägyptenfeldzug promoviert (Auf dem Schlachtfeld des Empire. Männlichkeitskonzepte in der Bildproduktion zu Napoleons Ägyptenfeldzug, Marburg: Jonas 2008). Seit 2014 ist sie Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Kunstproduktion und Kunsttheorie im Zeichen globaler Migration des Ulmer Vereins. Ihre Forschungsschwerpunkte reichen von der europäischen Schlachtenmalerei über die visuelle Geschichte der Sklaverei bis zur Visualisierung von Migration in der Gegenwartskunst.
Datum: Donnerstag, 25. Mai 2023 um 19 Uhr
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.